Der Ausbildungsvertrag
Bevor eine Ausbildung begonnen werden kann, wird zwischen dem Ausbildungsbetrieb und dem Auszubildenden ein Ausbildungsvertrag geschlossen. Ist der Auszubildende noch minderjährig, dann unterzeichnet der gesetzliche Vertreter diesen Vertrag. Ein Ausbildungsvertrag regelt die Rechte und Pflichten beider Parteien und wird immer schriftlich festgehalten.
Sobald der Ausbildungsvertrag unterzeichnet ist, wird dieser bei den zuständigen Stellen, wie Berufskammer, oder zuständige Bundes- und Landesbehörde von dem Ausbildungsbetrieb vorgelegt. Diese prüfen, ob der Ausbildungsvertrag den Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) und der Ausbildungsordnung (AO) entsprechen.
Ein Vertrag für den Auszubildenden und seinem Betriebt ist immer gleich aufgebaut. Bestimmte Mindestvoraussetzungen sollten erfüllt werden, insbesondere folgende Punkte, die nach §11 des BBiG Vertragsniederschrift geregelt sind:
- Welcher Beruf wird ausgebildet und welche Ziele werden mit der Ausbildung erreicht?
- Beginn und Ende der Ausbildung
- sind außerbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen nötig?
- Tägliche Arbeitszeit?
- Probezeit, ja oder nein und wenn ja, wie lange dauert sie?
- Ausbildungsvergütung, können auch Sachleistungen sein, wie Kosten für die Unterkunft, Berufskleidung oder außerbetriebliche Maßnahmen.
- Urlaubstage
- Kündigung, Kündigungsfristen
- sonstige Vorschriften, wie tarifliche Regelungen der Betriebsordnungen.
Vertragsinhalte, die den Auszubildenden in der Ausbildung in der Berufsausübung beschränken, sind gesetzeswidrig und dürfen nicht im Vertrag auftauchen. Ob der Auszubildende nach der Ausbildung vom Unternehmen übernommen wird, darf erst sechs Monate vor Ende der Ausbildung vereinbart werden.
Ist der Ausbildungsvertrag unterzeichnet, gehen der Ausbildungsbetrieb und der Auszubildende Pflichten ein, die eingehalten werden müssen.
Zu den Pflichten des Ausbildungsbetriebes zählen:
- eine Eignung für die fachgerechte Ausbildung sollte vorhanden sein.
- Vor Beginn der Ausbildung muss dem Auszubildenden die Ausbildungsordnung des Berufs ausgehändigt werden,
- bei minderjährigen Auszubildenden muss das Jugendarbeitschutzgesetztes (JArbSchG) eingehalten werden.
- Ausbildungsziele müssen genannt werden und der Auszubildende darf nur Tätigkeiten für die Ausbildung ausüben.
- Der Auszubildenden muss für die Zeit, indem der Berufsschulunterricht, außerbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen und Prüfungen anstehen, freistellen,
- Lehr- und Ausbildungsmittel sollten kostenlos zur Verfügung gestellt werden
- Zahlung der Ausbildungsvergütung, die sich jährlich erhöhen muss
- Berichtshefte müssen kontrolliert werden
- zu den Prüfungen anmelden
- nach Abschluss der Ausbildung muss der Betrieb ein Zeugnis ausstellen.
Zu den Pflichten des Auszubildenden gehören:
- Teilnahme an allen vorgeschriebenen Ausbildungsmaßnahmen,
- Beachten der Betriebsordnungen und diese einhalten,
- Betriebsgeheimnisse für sich zu behalten
- ein schriftliches Berichtsheft führen
- ärztliche Untersuchungen wahrzunehmen nach dem Jugendschutzgesetz bei Minderjährigen.
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