Probleme der Finanzierung
Experten sind sich uneins darüber, wie und ob das deutsche System der gesetzlichen Krankenversicherung angesichts anstehender und sich bereits vollziehender Veränderungen auch in Zukunft nachhaltig finanzierbar ist.
Demografische Entwicklung
Die Menschen in Deutschland werden immer älter und ihre Gesundheitskosten steigen mit zunehmendem Alter bedeutend an. Gleichzeitig werden aber von den jungen Generationen immer weniger Nachkommen gezeugt, die Geburtenrate sinkt und liegt derzeit bei durchschnittlich 1,36 Kindern pro Frau. Somit stellt sich die Frage, wie die überdurchschnittlich hohen Kosten für die älteren Generationen in der gesetzlichen Krankenversicherung auch in Zukunft getragen werden können. Für das Jahr 2040 wird prognostiziert, dass der Anteil der Versicherten im Seniorenalter auf über 70 % steigen wird. Zum Vergleich: Anfang der 1990er lag dieser noch bei rund 35 %. Die älteren Generationen nehmen also nicht nur mehr Leistungen in Anspruch als andere Versichertengruppen, sondern tun dies aufgrund der steigenden Lebenserwartung über einen größeren Zeitraum hinweg als zuvor. Dabei zahlen sie als Rentner geringere Beitragssätze.
Medizinische Entwicklung
Der medizinische Fortschritt hat besonders für diejenigen Patienten, die unter typischen Volkskrankheiten wie Diabetes oder Asthma leiden, dazu geführt, dass sich Lebensqualität und Prognosen enorm verbessert haben. Die Früherkennung und der Verlauf sehr schwerer Krankheiten können immer häufiger zugunsten des Patienten beeinflusst werden. So versterben weniger Patienten und ihre Lebensqualität bleibt länger erhalten. Dies bedeutet jedoch eine weitere Kostenbelastung für das Gesundheitssystem, da für die intensive Behandlung und Betreuung solcher Patienten auch mehr finanzielle Mittel benötigt werden; insbesondere neue Behandlungsmethoden sind oft sehr kostspielig.